„In Word positionierte Bilder sind nicht ohne weiteres druckbar?“ Zwei große fragende Augen blicken mich an. Und zwei nicht minder verwunderte Augen zurück. Word und Fotos? Nach etwa 25 Jahren als Grafikdesigner und als Apple-Jünger der ersten Stunde, wundert mich es etwas, dass sich gewisse grundlegende Standards der Digitalisierung noch nicht weiter verbreitet haben
Erstmal unter uns: Natürlich gibt es Wege auch in Word positionierte Bilder irgendwie rauszukitzeln. Diese sind meist mühsam, nicht besonders qualitätsfördernd und machen den Kreativen alles andere als glücklich, weil sie außerst zeitraubend sind. In Zeiten wie diesen, da der Grafiker ja quasi sämtliche Pflichten des Bildbearbeiters und Reprotechnikers übernehmen musste, können eben falsch gelieferte Daten gerne ein Drittel der Arbeitszeit ausmachen. Also bitte: Word und Fotos lieber nicht. Denn es ist Zeit die im kreativen Prozess fehlt und die natürlich auch monetär abzugelten ist. Also kurz gesagt, Word und Fotos sind eine eigene Sache.
Microsoft Word ist nicht für die Gestaltung von Seiten geeignet …
Egal, ob es sich um beigestellte Texte oder um Bildmaterial handelt, mit ein paar wenigen Handgriffen kann selbst ein Neuling Daten optimal liefern und damit das zu erwartende Ergebnis positiv unterstützen.
Beginnen wir mit den Texten. Ich verstehe natürlich, dass es äußerst verlockend ist, in einem so mächtigen Programm wie Word, zu gestalten … aber bitte: Finger weg! Das raubt dem Schreiber nur unnütze Zeit, weil, sobald der Text in ein Layoutprogramm importiert wird, gehen alle Formatierungen verloren. Wesentlich sinnvoller ist es, vor einem Textabschnitt anzumerken „worum“ es sich handelt. Überschrift, Zwischentitel, Fließtext, Bildtext, etc... Ergänzend können Sie Wünsche zum Schriftstil äußern. Eine Angabe wie „Achtung Hervorhebung ev. fett“ kann durchaus hilfreich sein.
Generell gilt: Konzentrieren Sie sich einfach auf das Verfassen des Textes und übermitteln Sie bitte die Word-Datei ohne große Schnörkel an den zuständigen Kreativen. So wie Sie Ihr Geschäft am besten kennen, kennt der Kreative den richtigen Weg, um aus einem Blatt „Bleiwüste“ eine anspruchsvolle Seite zu gestalten!
Liefern Sie die Fotos bitte extra und das in einer Druckqualität. Fragen Sie nach, ob die Bilder für das Projekt geeignet sind. Alles ganz simple Standards, die die Zusammenarbeit wirklich massiv erleichtern und den Kreativen die Zeit für jene Dinge geben, für die Sie sie bezahlen – kreativ zu sein und Lösungen für Ihre Wünsche zu erarbeiten.
Mein Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Grafiker im Vorfeld über Ihr Vorhaben. Dann lässt sich schnell ein Modus und Ablauf finden.
Autor: Max Niederschick ist strategischer Kopf, Creative Director und Grafikdesigner. Er ist bei NWP für die konzeptionelle Gestaltung verantwortlich sowie für Kreativsessions und Corporate Publishing.
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